AfD-Krisentreffen in Berlin Frauke Petry will Partei zusammenführen

Berlin · Zum ersten Mal seit zwei Monaten ist der von Machtkämpfen belastete AfD-Bundesvorstand in Berlin zusammengekommen. Die Parteispitze hatte zuletzt vor allem durch Rivalitäten zwischen den Vorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen von sich reden gemacht.

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Foto: dpa/Kay Nietfeld

Hauptthema war die Aufspaltung der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag. Auf die Frage, wie diese Krise zu beenden sei, sagte der Parteivorsitzende Jörg Meuthen am Freitag vor Sitzungsbeginn, dazu gebe es "verschiedene Überlegungen". Da Baden-Württemberg sein Landesverband sei, gehe er davon aus, dass er die Diskussion über diesen Punkt leiten werde.

Der Streit in Stuttgart hatte sich an der Frage entzündet, wie die AfD mit dem Abgeordneten Wolfgang Gedeon umgehen soll, dem Antisemitismus vorgeworfen wird.

Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg sagte, Petry und Meuthen müssten künftig besser zusammenarbeiten. "Wer das nicht kann, muss sich überlegen, ob er an der richtigen Stelle sitzt", drohte er. Petry forderte die anwesenden Journalisten auf, sich davon zu überzeugen, "dass wir weiterhin die Partei zusammen führen".

Dem Vernehmen nach sollte es in der Sitzung auch um Finanzfragen und um den Berliner Wahlkampf gehen.

Derweil befürwortet eine Mehrheit der Deutschen (62 Prozent) eine Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz. Dagegen lehnten knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten in einer am Freitag in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage eine Beobachtung ab. Auch 19 Prozent der AfD-Anhänger erklärten, eine Beobachtung sei angemessen. 81 Prozent der Anhänger sind gegen eine Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte im Auftrag des ARD-Morgenmagazins am Dienstag und Mittwoch insgesamt 1037 Menschen.

(felt/dpa)
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