"Da sollen sie lieber verrotten" Gauland mahnt Mitarbeiterin wegen rassistischem Beitrag ab

Berlin · Eine persönliche Mitarbeiterin von Alexander Gauland ist mit einem zutiefst rassistischem Beitrag bei Facebook aufgefallen. Jetzt hat der AfD-Chef die Frau wegen ihrer Äußerungen abgemahnt.

 AfD-Chef Alexander Gauland (Archiv).

AfD-Chef Alexander Gauland (Archiv).

Foto: dpa, jst exa

Zur aktuellen Debatte über Organspende hatte die Gauland-Mitarbeiterin Shirley Borchardt geschrieben: "Wenn ich bestimmen könnte, wer nach meinem Tod meine Organe bekommt, wäre ich auch Spender, aber ich will nicht, dass irgendein Nafri Safri meine Organe bekommt. Da sollen sie lieber verrotten." Weiter heißt es in ihrer privaten Facebooknachricht: "Ich könnte nicht damit leben, dass mein deutsches Herz eventuell in einem Türken oder was auch immer schlägt." Ein Screenshot dieser Äußerungen wird in den sozialen Medien verbreitet.

AfD-Chef Gauland zufolge handelt es sich um eine private Nachricht seiner Mitarbeiterin. Er sei gestern von seinem Büroleiter über den Vorfall informiert worden, worauf ein persönliches Gespräch mit Borchardt stattgefunden habe. "Die dort gemachte Aussage ist für mich nicht akzeptabel und entspricht auch nicht meinen Überzeugungen", sagt Gauland. Das habe er Borchardt gegenüber "deutlich zum Ausdruck gebracht" und ihr eine Abmahnung erteilt. Allzu oft ließen sich Menschen "zu unüberlegten und einfach nur dummen Kommentaren wie den hier in Rede stehenden hinreißen", erklärte der AfD-Chef. Er selbst halte von den sozialen Medien bekanntermaßen wenig.

Die 30-jährige Shirley Borchardt war im vergangenen Jahr zur brandenburgischen AfD gewechselt, deren Fraktionschef Gauland war. Zuvor war sie bei der Linksfraktion beschäftigt, zeitweise als Büroleiterin der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann. Seit dem Einzug der AfD in den Bundestag ist sie als Sachbearbeiterin für Alexander Gauland tätig.

Parteimitglied der Linken war Borchardt nie. Sie habe bei der Linken eine Ausbildung gemacht, sagte Borchardt vor einiger Zeit der "Süddeutschen Zeitung". "Ich habe mich allerdings nie mit der Linken identifizieren können und stand dort lediglich in Lohn und Brot. Ich habe früher oft verschwiegen, dass ich für die Linke arbeite, heute erfüllt es mich mit Stolz, wenn ich sagen kann, dass ich für die AfD arbeite", sagte Borchardt.

(jra)
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