Für mehr Sprechstundenzeit Ärzte-Präsident fordert 25 Prozent mehr Honorar für Mediziner

Berlin · Auf die Pläne der Bundesregierung, wonach niedergelassene Ärzte ihre Mindestsprechstundenzeiten von 20 auf 25 Stunden pro Woche ausdehnen sollen, hat die Bundesärztekammer mit einer saftigen Honorarforderung reagiert.

 Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, bei der Eröffnung des 121. Deutscher Ärztetages im Mai in Erfurt.

Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, bei der Eröffnung des 121. Deutscher Ärztetages im Mai in Erfurt.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

"Wenn die Ärzte künftig 25 Prozent mehr an Sprechstundenzeiten anbieten sollen, bedeutet das auch, dass 25 Prozent mehr Honorar gezahlt werden muss", sagte Ärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery unserer Redaktion. Die niedergelassenen Ärzte arbeiteten auch heute schon rund 50 Stunden pro Woche, sage Montgomery. "Die Ärzteschaft wird sich nicht einfach mehr Arbeitszeit überstülpen lassen."

Der Ärztepräsident betonte, das Problem, dass nicht jeder Patient für jedes Problem innerhalb weniger Stunden seinen Wunscharzt aufsuchen könne, werde man auch mit einer Ausweitung der Sprechstundenzeiten nicht lösen können.

Der Koalitionsvertrag sieht im Kampf gegen lange Wartezeiten auf Arzttermine eine entsprechende Ausweitung der Sprechstundenzeiten vor. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dafür auch mehr Honorare in Aussicht gestellt, diese aber bislang nicht beziffert.

Ein Gesetzentwurf soll noch vor der Sommerpause vorgelegt werden.

(qua)
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