Ergebnis der Honorarverhandlungen Ärzte bekommen 300 Millionen Euro mehr

Berlin · Weniger Geld für Deutschlands Ärzte - das wollten die Krankenkassen. So kommt es nicht. Doch gemessen an den Ärzteforderungen fällt das Plus gering aus. Die Mediziner geben sich alles andere als zufrieden.

Ergebnis der Honorarverhandlungen: Ärzte bekommen 300 Millionen Euro mehr
Foto: AOK Rheinland/Hamburg

Weniger Geld für Deutschlands Ärzte - das wollten die Krankenkassen.
So kommt es nicht. Doch gemessen an den Ärzteforderungen fällt das Plus gering aus. Die Mediziner geben sich alles andere als zufrieden.

Deutschlands Kassenärzte können mit rund 300 Millionen Euro mehr Honorar im kommenden Jahr rechnen. Das hätten die Verhandlungen zwischen dem Spitzenverband der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Donnerstag in Berlin ergeben, sagte ein KBV-Sprecher.

Ausschlaggebend sei das Votum des unabhängigen Schlichters - des Essener Gesundheitsökonom Jürgen Wasem - in dem Entscheidungsgremium gewesen. Die Ärzte seien überstimmt worden. Die Berechnungsgröße für das Ärztehonorar - der Orientierungswert - solle um 0,9 Prozent steigen. Der Kassenverband sprach von einem daher rührenden Plus von 270 Millionen Euro. Hinzu kämen weitere Steigerungen durch die Berücksichtigung der wachsenden Krankheitslast der Bevölkerung sowie Zuschlägen in einzelnen Ländern.

Ärzte unzufrieden

Die KBV hatte unterm Strich rund 3,5 Milliarden Euro mehr gefordert. Der Kassen-Verband wollte die Honorare für die rund 150 000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten um rund 2,2 Milliarden Euro kürzen. Die Ärzte zeigten sich unzufrieden. "Das wird den Zorn nicht besänftigen", sagte KBV-Sprecher Roland Stahl der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Verbände hatten Proteste angekündigt. Der Vize-Chef des Kassenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg, lobte, es sei eine vernünftige Lösung. 2011 hatten die Ärzte von den Kassen nach Angaben des Kassenverbands 33,3 Milliarden Euro bekommen.

(dpa)
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