Auf Vorschlag von US-General Petraeus Abzug von Tornados aus Afghanistan?

Berlin (RPO). Die Bundeswehr will die bislang in Afghanistan eingesetzten sechs deutschen Tornado-Kampfjets offenbar abziehen. Generalinspekteur Volker Wieker habe Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine entsprechende militärische Empfehlung zur Entscheidung vorgelegt.

Waffen und Fahrzeuge der Bundeswehr in Afghanistan
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Foto: ddp

Das berichtete das Magazin "Spiegel". Der Abzug der Aufklärer, die seit 2007 für die internationale Schutztruppe ISAF über Afghanistan mit einer hochauflösenden Kamera Lagebilder liefern, gehe auf einen Vorschlag des ISAF-Oberkommandierenden David Petraeus zurück.

Der US-General habe sich dafür ausgesprochen, die Aufklärungsjets abzuziehen und die dadurch freiwerdenden Personalressourcen zu nutzen, um die ISAF-Ausbildungsprogramme für die afghanische Armee auszubauen, hieß es im "Spiegel" weiter. Zudem habe Petraeus die Bundeswehr aufgefordert, 350 Soldaten aus der sogenannten flexiblen Reserve nach Afghanistan zu schicken. Allerdings ist deren Einsatz nach dem vom Bundestag erteilten Mandat nur zweckgebunden und zeitlich befristet möglich, beispielsweise zur Absicherung der Parlamentswahlen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte dazu am Samstag nach Angaben des Auswärtigen Amts: "Wenn sich Mandatsspielräume ergeben, sollten sie für neue Ausbildungskapazitäten und nicht für Kampftruppen genutzt werden." Er hob weiter hervor, die Ausbildung der Sicherheitskräfte sei "der Schlüssel und die Voraussetzung für die Übergabe der Sicherheitsverantwortung" in Afghanistan und für die Abzugsperspektive der Bundeswehr und der übrigen internationalen Truppen.

(AFP/nbe)
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