Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht bekommt Negativpreis „Abschiebeminister 2018“

Halle · Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht ist von Flüchtlingsunterstützern zum „Abschiebeminister 2018“ gewählt worden.

 Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (Archiv).

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (Archiv).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Wie die „Jugendlichen ohne Grenzen“ am späten Donnerstagabend in Halle mitteilten, erhielt Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht bei einer Abstimmung mit 26 Prozent die meisten Stimmen. Der CDU-Politiker erhalte den Negativpreis „für seine besonders inhumane Flüchtlingspolitik“. Der Preis sollte ihm am Freitag am Rande der zu Ende gehenden Innenministerkonferenz in Quedlinburg von jungen Flüchtlingen überreicht werden.

Stahlknecht bekomme den Preis aufgrund zahlreicher Abschiebungen unter besonderen Härten, wie etwa einer Abschiebung aus der Jugendfreizeit und aus dem Kindergarten. Gleichzeitig wolle er, dass Flüchtlinge bis zu zwei Jahre in der Erstaufnahme verbleiben müssen, erklärten die „Jugendlichen ohne Grenzen“.

Dicht hinter ihm folgten Stahlknechts CDU-Parteikollege Roland Wöllner aus Sachsen (24 Prozent) und CSU-Innenressortchef Joachim Herrmann aus Bayern mit 22 Prozent. Die Preisübergabe sollte Teil eines Protestprogramms sein, mit dem die Aktivisten die Innenministerkonferenz begleitet hatten.

Die Initiative vergab auch einen „Initiativenpreis 2018“ für die Unterstützung junger Flüchtlinge. Dieser ging an das „Café Internationale Merseburg“, Aktivisten aus Ellwangen und das Projekt „Stimme der Frauen “aus Magdeburg.

(wer/epd)
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