32 Regierungsmitglieder Die heimliche Macht der Grünen

Analyse | Berlin · Mag sich Annalena Baerbock in den Umfragen auch immer weiter von ihren Kanzlerin-Ambitionen entfernen, so regiert ihre Partei doch schon längst mit. Nach den Bundestagswahlen wird an dem Einfluss der Grünen über die Länder auf die Bundespolitik keiner vorbei kommen.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am 24. Juni im Bundestag, beobachtet von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am 24. Juni im Bundestag, beobachtet von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Immer wieder donnerstags werden „Baden“ oder „Württemberg“ zum zentralen Ort der deutschen Politik. Doch keine Kamera ist auf die Säle dieses Namens in der Landesvertretung Baden-Württembergs am Tiergarten gerichtet, kein Journalist beobachtet die Vorgänge. Hier sitzen Referenten aus Landesvertretungen und Ministerien, Politiker aus Bundestags- und Landtagsfraktionen mit Ministern, Partei- und Fraktionschefs zusammen, die alle eines eint: Sie sind Grüne. Gut 50 Personen beugen sich über die Themen des Bundesrates am folgenden Tag und legen - derzeit auch hybrid - letzte Hand ans Abstimmungsverhalten. „G-Kamin“ heißt dieses an Einfluss nicht zu unterschätzende Gremium. Das gilt noch mehr für den „kleinen G-Kamin“. Da kommen dann Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit den Grünen-Vizeregierungschefs, der Partei- und Fraktionsspitze zusammen, um vertraulich Strategisches zu besprechen.