Besondere Radtour Die Deutsche Einheit auf zwei Rädern erfahren

In 30 Tagen hat Mina Esfandiari mehr als 1200 Kilometer auf dem Radweg Deutsche Einheit zurückgelegt. Von den Menschen zwischen Bonn und Berlin wollte sie wissen, ob sie sich als ein Volk fühlen.

 Mina Esfandiari unterwegs auf dem Radweg Deutsche Einheit.

Mina Esfandiari unterwegs auf dem Radweg Deutsche Einheit.

Foto: Mina Esfandiari

Als die Mauer fiel, war Mina Esfandiari gerade mal vier Jahre alt. Deutschland war für sie im eigenen Erleben nie ein geteiltes Land; was sie über die Vergangenheit der Republik weiß, hat die Hamburgerin gelernt, in der Schule und von ihren Eltern. Aber auch die hatten keinen persönlichen Bezug zum Osten, weder Verwandte noch Freunde dort. Wende, Wiedervereinigung, Einheit, das waren blutleere Begriffe aus dem Geschichtsunterricht. Erst als Esfandiari viele Jahre später nach Berlin zog, bekam das Thema Deutsche Einheit einen anderen Stellenwert für sie, wegen der Menschen mit Ost-Hintergrund, denen sie begegnete, aber auch wegen der besonderen Rolle der Stadt. „Schnell entstand bei mir die Idee, mich meiner deutschen Seite zuzuwenden“, sagt die Halb-Iranerin. Und der Frage nachzuspüren, ob die Deutschen nach 30 Jahren tatsächlich zu einem Volk zusammengewachsen sind.