Gedenken an Brandanschlag von Solingen Integrationsbeauftragte fordert mehr Engagement gegen Rassismus

Berlin · Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Widmann-Mauz hat sich vor dem Gedenken an den rechtsradikalen Brandanschlag von Solingen geäußert. Sie ruft zu mehr gesellschaftlichem Engagement gegen Rassismus auf.

 Vor dem abgebrannten Haus bekunden türkische und deutsche Bürger im Mai 1993 ihr Entsetzen.

Vor dem abgebrannten Haus bekunden türkische und deutsche Bürger im Mai 1993 ihr Entsetzen.

Foto: dpa/Roland Scheidemann

„Deshalb muss auch heute, 25 Jahre später, ein klares Signal von Solingen ausgehen, dass wir nicht nachlassen im Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus, dass wir gemeinsam für die Vielfalt in unserem Land eintreten“, sagte Annettte Widmann-Mauz (CDU) unserer Redaktion.

„Wir brauchen eine Kultur des Widerspruchs, wenn Menschen diskriminiert und abgewertet werden. Wir brauchen eine Kultur von null Toleranz, wenn Menschen angegriffen werden“, forderte Widmann-Mauz. Und es müsse das gesellschaftliche Engagement gegen Rassismus nachhaltig gestärkt werden.

In Nordrhein-Westfalen werden am Dienstag zwei Gedenkfeiern stattfinden, eine in der Landeshauptstadt Düsseldorf, die andere in Solingen. Zur Feier der Landesregierung wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. Neben Merkel wollen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), Außenminister Heiko Maas (SPD) und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Çavusoglu an die Opfer erinnern.

Familie Genc habe bei dem rechtsextremen Mordanschlag fünf Angehörige verloren, aber sich in ihrem Leid und in ihrer Trauer nicht abgewandt, sondern immer wieder zu Versöhnung und Menschlichkeit aufgerufen, betonte Widmann-Mauz. „Das verdient tiefen Respekt und ist Vorbild für alle, wenn es darum geht, fremdenfeindlichen Hetzern, die einen Keil zwischen die Menschen zu treiben versuchen, entschieden entgegenzutreten.“

(qua)
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