Ehemaliger Bundespräsident vor Gericht 22 Termine im Wulff-Prozess angesetzt

Hannover · Für den Prozess gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff wegen Vorteilsannahme hat das Landgericht Hannover 22 Verhandlungstage bis Anfang April 2014 angesetzt. Das teilte das Gericht am Dienstag mit. Der Prozessbeginn am 14. November stand bereits fest.

Wie groß das Medieninteresse an dem Verfahren sein werde, könne noch nicht eingeschätzt werden, sagte Gerichtssprecher Martin Grote. Es werde 70 Plätze für Medienvertreter und darüber hinaus Besucherplätze geben.

Das Landgericht erließ für die Medien sechs Seiten Vorschriften. "Wir hoffen, dass das Akkreditierungsverfahren ohne Ärger über die Bühne geht", sagte der Gerichtssprecher mit Blick auf den Wirbel um die Anmeldungen zum NSU-Prozess in München.

Wulff wird vorgeworfen, dass er sich 2008 vom befreundeten Filmproduzenten David Groenewold einen Oktoberfestbesuch mit seiner Frau teilweise bezahlen ließ. Der damalige niedersächsischer Ministerpräsident wusste nach eigenen Angaben nichts von der Kostenübernahme.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Groenewold Wulff damit motivieren wollte, für eines seiner Filmprojekte um Geld zu werben. Das tat Wulff einige Wochen später.

Der Prozess könnte der Schlusspunkt der seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Wulff-Affäre sein. Der Präsident war wegen der bevorstehenden Ermittlungen im Februar 2012 zurückgetreten.

(dpa)
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