Kranzniederlegungen in Berlin Politik gedenkt Hitler-Attentätern vom 20. Juli 1944

Berlin · Am Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler haben Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer vor aufkeimendem Rechtsextremismus gewarnt.

20. Juli 1944: Gedenken an Hitler-Attentäter
Foto: AP/Michael Sohn

Die neue Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat die Bundeswehr an ihre Verantwortung im Kampf gegen Rechtsextremismus und Hetze erinnert. "Wir erleben auch heute, dass rechtmäßige und demokratische Amtsträger als Volksverräter beschimpft werden", sagte sie am Samstag anlässlich des Gelöbnisses von rund 400 Soldatinnen und Soldaten in Berlin. Damit zog sie einen Vergleich zum Nationalsozialismus, da das Gelöbnis am 75. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats stattfand.

"Wir erleben auch heute, dass unsere Demokratie verächtlich gemacht wird", fuhr Kramp-Karrenbauer fort. Zudem gebe es "Angriffe auf die Werte unserer Verfassung" und "Hetze von Populisten und politischen Brandstiftern". In Erinnerung an die Widerstandsgruppe rund um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg sagte sie: "Diese Tradition verpflichtet." Die Offiziere seien Vorbilder.

"Den Staatsbürger in Uniform gibt es nur mit einem staatsbürgerlichen Gewissen", fuhr Kramp-Karrenbauer in ihrer ersten Rede als neue Verteidigungsministerin fort. Sie gratulierte den Soldaten zum Gelöbnis und versicherte: "Sie können sich auf mich verlassen."

Auch Kanzlerin Angela Merkel mahnte in Berlin zu mehr Wachsamkeit. Die Attentäter des 20. Juli 1944 „mahnen uns, wachsam zu sein und Rassismus und Nationalismus in all seinen Facetten entgegenzutreten", sagte sie am Samstagmittag bei dem Gelöbnis der Bundeswehrsoldaten in Berlin.

Der Mut aller Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus müsse "uns auch heute leiten", ergänzte sie. Deren Entschlossenheit und Opfer seien eine bleibende Mahnung für alle: "Ihrem Gewissen folgend erwiesen sie sich als wahre Patrioten." Die Erinnerung an diese Zeit sei heute umso wichtiger, weil es immer weniger Zeitzeugen gebe, so die Kanzlerin weiter. Zur Bundeswehr gehöre auch die kritische Beschäftigung mit der Vergangenheit.

(mja/AFP/dpa)
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