Mineralölpreise in vernünftigem Rahmen halten Deutschland und Italien für neues Gesprächsforum mit OPEC
Berlin (dpa). Deutschland und Italien haben sich für die Einrichtung eines neuen Gesprächsforums zwischen Industriestaaten und den Ölförderländern ausgesprochen. Darin sollten die OPEC-Länder an ihre Verantwortung für die Weltwirtschaft und die Dritte Welt erinnert werden, erklärten Bundeskanzler Gerhard Schröder und der italienische Ministerpräsident Giuliano Amato am Freitag zum Abschluss ihrer Konsultationen in Berlin.
Es müsse wenigstens der Versuch gemacht werden, die Fördermengen und den Preis wieder in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen, betonte Schröder. Dies könne im Rahmen der G-8-Strukturen oder aber auch in einem europäischen Rahmen geschehen. Er räumte ein, dass es über Gespräche hinaus wenig Druckmittel gebe. Die Ölförderländer müssten allerdings wissen, dass sie sich längerfristig selbst schadeten, wenn die Weltkonjunktur nachlasse. Dringend notwendig sei weiter eine europäische Strategie, um zu Einsparungen beim Ölverbrauch zu kommen, forderte der Kanzler.
Als „Fehler“ bezeichnete es Amato, sich ausschließlich auf Steuererleichterungen zu verlassen, um der gegenwärtige Unruhe in Europa wegen der hohen Benzinpreise entgegenzutreten. Dies werde Ölpreis nichts ändern. Schröder betonte, die Bundesregierung plane lediglich, die Lasten für die von der Preissteigerung besonders betroffenen Menschen abzufedern. „Etwas anderes werden wir auch nicht machen, damit das klar ist“, fügte er hinzu.