Deutsche Tornados im Krieg gegen den Terror

Natürlich steht der Syrien-Einsatz nicht vor dem Scheitern, wenn die Verteidigungsministerin sechs Tornado-Aufklärungsjets braucht und ihr dafür statt 66 nur 29 einsatzbereit zur Verfügung stehen. Dennoch muss die Debatte um die bedingte Einsatzbereitschaft jetzt geführt werden. Das zeigt sich besonders bei den modernen Eurofightern: Dass sich hier im letzten Jahr der Abstand zum bescheidenen Ziel einer 70-Prozent-Verfügbarkeit noch weiter vergrößerte, zeigt ganz klar, dass von der Leyen im nächsten Jahr liefern muss.

Der größte deutsche Mangel beim Syrien-Einsatz liegt aber nicht im Material, sondern in seiner Begleitung durch die politischen Akteure. Wenn Frankreich Deutschland bittet, in den "Krieg gegen den Terror" einzusteigen, die Bundeswehr daraufhin ein Kriegsschiff entsendet, die Bomber auftankt und demnächst die Zieldaten für den Luftkrieg liefert, dann muss sich auch die Sprache ehrlich machen und darf sich nicht hinter juristische Definitionen zurückziehen. Nur so werden zugleich die Gefahren klar. Die Arbeitsteilung zwischen "die Anderen übernehmen das Bomben" und "wir machen nur Luftaufnahmen" wird nicht funktionieren.

(RP)
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