70 Fahrzeuge in Cuxhaven verladen Deutsche Soldaten zu ABC-Übung aufgebrochen

Berlin (rpo). 250 Soldaten der ABC-Abwehrtruppe aus dem östwestfälischen Höxter sind doch schon am Mittwoch zur arabischen Halbinsel aufgebrochen. Sie nehmen dort an einer multinationalen Katastrophenschutzübung teil.

Die Bundeswehr hat am Mittwoch mit der Verlegung einer ABC-Abwehreinheit auf die arabische Halbinsel begonnen, wo sie an einer multinationalen Einsatzübung teilnehmen soll. Wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte, startete in Cuxhaven die Verladung von rund 70 Fahrzeugen und anderem Gerät auf ein Schiff. Verteidigungsminister Rudolf Scharping hatte den Einsatz erst am Dienstag angekündigt.

Die ersten 50 von insgesamt 250 Soldaten sollen am Wochenende in das geheim gehaltene Land auf der arabischen Halbinsel geflogen werden. Wie viele Fuchs-Spürpanzer sich unter den etwa 70 Fahrzeugen befinden, wollte ein Sprecher des Ministeriums nicht sagen. Nach Ende der bis Anfang März dauernden Übung, an der unter anderem auch die USA teilnehmen, sollen laut Ministerium die Fuchs-Spürpanzer und das gesamte andere Gerät sowie rund 50 Soldaten an Ort und Stelle bleiben, um für Sofortreaktionen auf etwaige Anschläge mit ABC-Waffen bereit zu stehen.

Die übrigen Soldaten sollen nach Deutschland zurück geflogen werden, wo sie "in einen hohen Bereitschaftszustand versetzt" werden. Insgesamt hat die Bundesregierung 800 ABC-Abwehrkräfte für den Fall bereitgestellt, dass es zu einer Bedrohung mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen kommen könnte.

Scharping hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die 250 auf die ABC-Abwehr spezialisierten Soldaten im Rahmen der Antiterror-Operation Enduring Freedom zu der vierwöchigen Übung auf die arabische Halbinsel verlegt werden sollen. Ob es sich bei dem Einsatzort um Kuwait handelt, wollte der Minister nicht bestätigen.

Bei rund 50 Mann starken Vorauskommando handelt es sich laut Ministerium zum Teil um Führungspersonal, das noch Ende dieses Monats im Einsatzland an einer Stabsrahmenübung teilnehmen soll. Ziel der Übungen sei es, die Abläufe innerhalb des multinationalen Stabes zu optimieren, die internationale Zusammenarbeit der Truppe einzuüben, Verfahren aufeinander abzustimmen, die Einsatzbereitschaft herzustellen und am Ende der Truppenübung zu überprüfen. Gemeinsame Übungen unter Einsatzbedingungen seien zwingend erforderlich, um die notwendige Schutzwirkung im Einsatzfall im bestmöglichen Maße sicherstellen zu können.

Ebenfalls im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes ist ein deutscher Marineverband aus drei Fregatten und fünf Schnellbooten zum Horn von Afrika unterwegs. Er soll laut Scharping am Wochenende in Dschibouti eintreffen.

Keine Bestätigung für Bericht über KSK-Einsatz

Keine offizielle Bestätigung gab es für einen Bericht der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwochausgabe), nach dem seit rund vier Wochen eine Einheit des Bundeswehrkommados "Spezialkräfte" (KSK) in Afghanistan in Abstimmung mit den US-Streitkräften mutmaßliche Teroristen und ihre Waffenlager aufspürt. Dem Bericht zufolge werden die Elitesoldaten im Süden und Osten des Landes eingesetzt. Zudem unterstützten sie die US-Truppen auf dem amerikanischen Stützpunkt in Kandahar bei der Bewachung festgenommener Kämpfer der El-Kaida-Organisation und der Taliban. Dort würden in einem provisorischen Gefängnis hunderte Anhänger des mutmaßlichen Terroristenführers Osama bin Laden bis zum Abtransport nach Guantanamo festgehalten.

(RPO Archiv)
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