Berlin Deutsche "Eurofighter" voll bewaffnet im Baltikum

Berlin · Erstmals seit Beginn der Ukraine-Krise überwachen deutsche "Eurofighter"-Kampfjets den Luftraum über dem Baltikum mit voller Kriegsbewaffnung. "Das ist kein Mittel zum Eskalieren. Das ist nur ein Mittel, um sich auf Augenhöhe begegnen zu können", sagte Luftwaffeninspekteur Karl Müllner. "Und es ist ein Mittel der Motivation für die Soldaten, die das zu tun haben."

Die baltischen Staaten fühlen sich seit der Annexion der ukrainischen Krim durch Russland vom mächtigen Nachbarland bedroht. Die Nato hatte deswegen ihre Luftraumüberwachung dort im vergangenen Jahr von vier auf 16 Kampfjets deutlich verstärkt, sie jetzt aber wieder auf acht Flugzeuge zurückgeführt.

Die stellvertretende Fraktionschefin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, kritisierte die Aufrüstung scharf. "Das sind brandgefährliche Kriegsspiele, die die Kriegsgefahr für ganz Europa erhöhen", sagte sie. Wer voll bewaffnete "Eurofighter" der Bundeswehr nach Osteuropa schicke, habe offensichtlich den Verstand verloren. "Die Bundesregierung sollte diesen Wahnsinn sofort stoppen."

Laut einer Nato-Statistik sind die Kampfjets im Baltikum zwischen Januar 2014 und Juni dieses Jahres 365 Mal gestartet, um russische Flugzeuge zu identifizieren und zu begleiten. Die deutsche Luftwaffe war von September bis Dezember 2014 und ist jetzt wieder seit Ende August an der Nato-Mission beteiligt.

(dpa)
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