Düsseldorf Deutsche Dschihadisten verübten Selbstmordattentate

Düsseldorf · Radikale Islamisten aus Deutschland werden offenbar von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak immer öfter als Selbstmordattentäter und Kämpfer an der Front eingesetzt. Sicherheitskreise hätten bestätigt, dass der deutsche Konvertit Philip Bergner aus Dinslaken vor drei Wochen ein Selbstmordattentat nahe der Stadt Mossul begangen habe, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Bergner, der im Sommer 2013 nach Syrien gereist war, hatte ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in eine Stellung kurdischer Kämpfer gefahren. Dabei gab es 20 Tote.

Bergner ist nicht der einzige Deutsche, der sich in die Luft sprengte. Es gebe Hinweise, dass "Männer aus NRW im Irak Selbstmordattentäter des IS geworden sind", sagte Burkhard Freier, Leiter des Verfassungsschutzes in Düsseldorf. Viel spreche dafür, dass die Terrormiliz Druck ausübe, damit westliche Ausländer sich zu solchen Taten bereiterklärten. Die IS missbrauche deutsche Islamisten, die ohne Kampferfahrung nach Syrien reisten, als Kanonenfutter. "Nach einer dreiwöchigen Grundausbildung kommen sie an die Front, so dass sie dort kaum eine Überlebenschance haben", sagte Freier.

(epd)
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