Der Ukraine-Krieg ist auch unser Problem

Es besteht kaum noch ein Zweifel daran, dass ein Passagierflugzeug mit fast 300 Menschen an Bord im europäischen Luftraum abgeschossen worden ist. Und wer immer auf den Knopf gedrückt hat - mitverantwortlich für dieses Verbrechen sind auch wir in Westeuropa. Viel zu lange haben wir gezögert, massiven Druck auf die Konfliktparteien aufzubauen. Wir haben monatelang zugelassen, dass sich die Lage in der Ost-Ukraine gefährlich zuspitzt. Wir haben tatenlos zugeschaut, wie sich ukrainische Soldaten und pro-russische Separatisten mit schweren Waffen beschießen, wie Zivilisten zu Zehntausenden flüchten. Wir haben uns gegen die unbequeme Erkenntnis gewehrt, dass sich der Konflikt mit Appellen und halbherzigen Sanktionen nicht entschärfen lässt.

Jetzt sind Hunderte Menschen tot, die meisten davon EU-Bürger, darunter auch Deutsche. Spätestens jetzt ist klar: Dieser Krieg ist auch unser Problem. Es wird Zeit, eine neue Phase des Umgangs mit Wladimir Putin einzuleiten, der in Wirklichkeit kein Interesse an einer friedlichen Lösung hat. Nur harte Wirtschaftssanktionen können ihn zum Umdenken zwingen. Sie werden auch uns wehtun. Aber dieses Opfer sind wir den Toten von Flug MH 17 schuldig.

(RP)
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