Der neue Datenskandal in der Telefonwelt

Vodafone verdient einiges an Lob für den Umgang mit dem neuesten Datenskandal der Branche – der Konzern muss sich aber auch kritische Fragen stellen lassen.

Es spricht für das Unternehmen, dass die Polizei direkt über den Verdacht auf Datendiebstahl informiert wurde. Auch die gestrige Informationspolitik war fast vorbildlich: Wenn alle Kunden sich online darüber informieren können, ob sie betroffen sind, ist das eine gute Dienstleistung. Nicht glücklich ist dagegen die Formulierung in einer Firmeninformation, es sei "sehr unwahrscheinlich", dass mit den "erlangten Stammdaten" Schaden verursacht werden könne. Tatsache ist doch, dass ein Datendieb mit Kontodaten Geld per Lastschrift abbuchen kann.

Gleichzeitig muss Vodafone sich die Zugangsrechte der Mitarbeiter in der Computerabteilung anschauen. Es darf einfach nicht passieren, dass ein externer Beschäftigter mit einigen Tricks Millionen Daten illegal herauskopiert. Aber immerhin hat Vodafone einen besseren Datenschutz als der größte Geheimdienst der USA, die NSA: Der merkte erst, dass Edward Snowden als externer Berater die wichtigsten Infos kopiert hatte, als diese in den Medien veröffentlicht wurden – Vodafone merkte es selbst.

(RP)
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