Corona-Schutz Wo es noch FFP2-Masken gibt – und was sie bringen

Lockt ein Steuervorteil? · Besonders guten Schutz vor einer Coronavirus-Infektion versprechen FFP2-Masken. Sie sollen bald an Bürger ab 65 verteilt werden. In Apotheken sind die Masken bereits erhältlich. Wer sie selbst bezahlt, kann sie eventuell von der Steuer absetzen.

 Begehrter Corona-Schutz: FFP2-Atemschutzmasken.

Begehrter Corona-Schutz: FFP2-Atemschutzmasken.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Nachdem Bundesregierung und Ministerpräsidenten sich darauf verständigt haben, dass Bürger ab 65 Jahren sowie Menschen mit Vorerkrankungen FFP2-Masken erhalten sollen, haben die Vorbereitungen auch in NRW begonnen. Wir erklären wichtige Punkte.

Welche Vorteil haben FFP2-Masken?

Während einfache Stoffmasken vorrangig dazu führen, dass andere Menschen vor einer möglichen Corona-Infektion geschützt werden, weil ausgeatmete Teilchen nicht in die Umgebung gelangen, schützen FFP2-Masken auch den Träger selbst. Sie müssen 95 Prozent der Partikel wegfiltern, um der DIN Norm EN 149:2009-08 zu entsprechen. „Für den Selbstschutz beim Einatmen sind diese Masken effektiver als Alltagsmasken“, sagt Dominic Dellweg, Chefarzt für Pneumologie am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft im Sauerland.

Allerdings müssen FFP2-Masken auch korrekt getragen werden: Sie müssen eng an der Haut liegen, damit keine Luft an den Filtern vorbeigeht.

Was ist der Nachteil?

Anders als reine Stoffmasken können FFP2-Masken nicht durch Waschen gereinigt werden, weil dadurch die Filter geschwächt würden. Die FFP2-Masken stören auch etwas stärker beim Reden. Zum Einkaufen sind sie aber ideal. Man sollte sie trocken und schonend aufbewahren, um sie mehrfach nutzen zu können. Laut Kalkulation des Bundes kann eine Maske rund eine Woche lang getragen werden.

Wie sollen sie in NRW verteilt werden?

Es ist zu erwarten, dass die bezuschussten FFP2-Masken in Nordrhein-Westfalen zum großen Teil über die Apotheken verteilt werden. Aber der Bund muss noch in einer Rechtsverordnung festlegen, wie das Verfahren läuft. Anfang Dezember sollen die entsprechenden Personen je 15 FFP2-Masken „gegen eine geringe Eigenbeteiligung“ erhalten. Unklar ist, wie die Berechtigung geprüft wird.


Sollte man sich Masken selbst kaufen?

Bürgern, die FFP2-Masken als Schutz haben wollen, ist anzuraten, sich schon vor der zentralen Verteilaktion eine oder mehrere Stücke auf eigene Faust zu kaufen. Der Preis in Apotheken liegt bei vier Euro oder mehr. Bei der Drogeriekette Rossmanns Online-Handel kosten zwei Stück 6,99 Euro statt wie früher 9,99 Euro. Es gibt auch günstigere Angebote im Netz. Aber ob die Qualität der Sonderangebote gut ist, lässt sich schwer beurteilen. Im Frühjahr waren FFP2-Masken knapp und sollten vorrangig Ärzten und Pflegern zugute kommen. Aktuell herrscht keine Knappheit.

Lockt ein Steuervorteil?

Manche Arbeitgeber wie Post oder Henkel versorgen einige Mitarbeiter mit FFP2-Masken, wenn diese eng oder mit vielen Kollegen zusammenarbeiten. Diese Finanzierung ist aus Sicht der Mitarbeiter die beste Lösung. Sofern Beschäftigte sich eine FFP2-Maske selbst kaufen, um das Infektionsrisiko am Arbeitsplatz zu senken, könnten sie gute Chancen haben, die Ausgaben als Werbungskosten von der Steuer absetzen zu können.

Das könnte beispielsweise für Lehrer gelten. „Es gab zwar eine Aktion des Landes, FFP2-Masken zu verteilen, aber viele Schulen oder Lehrer haben davon nichts gehabt“ sagt Stefan Behlau, NRW-Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung: „Da muss nachgesteuert werden.“

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