Der Kampf gegen den Terror ist nicht zu Ende

Zur Jahreswende läuft der Westen Gefahr, Opfer einer trügerischen Lageeinschätzung zu werden. Die Situation in Afghanistan hat sich so beruhigt, dass immer mehr Regionen von heimischen Kräften übernommen werden können. Die Bundeswehr hatte 2012 keinen einzigen Gefallenen zu beklagen. Auch vor den Küsten Somalias schrecken die Piraten vor den schlagkräftiger gewordenen Nato-Schiffen und den mitfahrenden Sicherheitsteams zurück. Auch das Pulverfass rund um Israel und den Iran ist nicht explodiert. Mission erfüllt? Ende? Aus? Applaus?

Das Gegenteil ist richtig. Westliche Politiker haben gebetsmühlenartig wiederholt, dass die Söhne und Töchter deshalb in Afghanistan sind, um zu verhindern, dass dieses Land wieder zur Heimstätte des Terrors wird und vom Hindukusch aus erneut die Zivilisation der freien Welt bedroht werden kann. Nun wissen wir, dass der Einsatz sich weitgehend gelohnt hat. Afghanistan ist keine sichere Heimat für Terroristen mehr. Aber sie haben sich längst neu orientiert und nicht einen, sondern mindestens drei neue Standorte gefunden. Sogar deutlich näher dran. Die Bombe von Bonn zeigt, wie real die Gefahr bleibt, und wie wichtig es ist, noch genauer hinzuschauen.

(RP)
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