Der Bahn drohen Streiks

Experten haben lange davor gewarnt, jetzt sind ihre Befürchtungen eingetreten: Die Gewerkschaften GDL und EVG liefern sich erstmals offen einen Konkurrenzkampf um die Beschäftigten der Deutschen Bahn. Die GDL will künftig nicht mehr ausschließlich die schlagkräftigen Lokführer vertreten, die EVG dagegen auch für die Lokführer verhandeln. Im Gezerre um mehr Mitglieder und mehr Einfluss dürften sich beide Gewerkschaften gegenseitig gefährlich anstacheln. Abzulesen ist dies beispielsweise an der Maximalforderung der GDL.

Ausbaden müssen das die Kunden, die oft monatelang für ihren Urlaub gespart haben. Zwar ist der Bahnstreik noch nur eine vage Drohung. Doch allein die GDL-Forderung spricht dafür, dass es in dieser Tarifrunde ohne Arbeitskampf wohl keine Einigung geben wird. Und die EVG muss ihrerseits die Mitglieder bei Laune halten und dürfte Anfang August entsprechend aggressiv nachziehen.

Befürworter eines Gesetzes zur Tarifeinheit, wonach es nur einen Tarifvertrag je Unternehmen geben darf, dürfen sich jetzt bestätigt fühlen.

(RP)
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