Euro nur knapp über 85 Cent DAX bleibt im Tal stecken

Frankfurt/Main (dpa). Nach einer ausgeprägten Berg- und Talfahrt hat der Deutsche Aktienindex DAX am Dienstag schwach geschlossen. Eine sich abzeichnende Entspannung im Nahen Osten hatte den Aktien im frühen Handel zwar Auftrieb verliehen. Das Ende der kräftigen Erholung bei den amerikanischen High-Tech-Werten im NASDAQ-Index belastete allerdings die Technologiewerte im DAX.

Der Index aus 30 Standardwerten schloss bei 6.531,71 Punkten um 1,44 Prozent niedriger als am Vorabend. Der MDAX verbesserte sich um (revidiert) 0,93 Prozent auf 4.797,84 Zähler. Am Neuen Markt sanken die wichtigsten Zukunftswerte im NEMAX 50 (Performance-Index) um 0,06 Prozent auf 4.330,28 Punkte.

"Der Markt nimmt die Entspannung im Nahen Osten positiv auf", urteilte Aktienhändler Stefan Buchholz von der DG Bank in Frankfurt. Der DAX bewegte sich aber in einer engen Handelsspanne. Knut Hochwald, Händler bei der Hamburger Sparkasse, rechnet mit steigenden Kursen: "Wir sehen noch ein wenig Bodenbildung, dann aber wird es wieder aufwärts gehen. Wann die Rallye allerdings beginnt, ist noch unklar."

NASDAQ stürzt erneut ab

Die im EuroStoxx 50 zusammengefassten europäischen Standardwerte gaben in Paris um 0,67 Prozent auf 4.760,92 Punkte nach. Die Börsen in London und Paris verzeichneten ebenfalls Kursverluste. In New York stand die Computerbörse NASDAQ zuletzt um 3,27 Prozent im Minus bei 3.182,87 Punkten. An der Wall Street gaben die führenden US- Industriewerte um 1,89 Prozent nach auf 10.045,58 Punkte.

Kursgewinne für DaimlerChrysler führte ein Aktienhändler auf Spekulationen zurück, wonach das Papier im marktbreiten amerikanischen S&P-500-Index aufgenommen werden soll. "Dies könnte der Aktie einen Schub nach oben geben", spekulierte der Analyst Peter Worel von der Bayerischen Landesbank. Nach der Fusion von Daimler und Chrysler seien viele amerikanische Aktionäre aus dem Papier ausgestiegen. Eine im S&P-500-Index notierte Aktie "dürfte die US- Investoren wieder zurückholen". Der Titel kletterte um 0,50 Prozent auf 54,17 Euro.

Bankentitel gehörten trotz Verlusten für die Branche in Amerika zu den Favoriten im DAX. Nach einer Kaufempfehlung der WestLB verteuerte sich die Aktie der Dresdner Bank um 0,05 Prozent auf 44,25 Euro. Die Commerzbank-Aktie zog um 0,39 Prozent auf 31,12 Euro an. Ein Vorstandsmitglied hatte in der Berliner Tageszeitung "Die Welt" angekündigt, die Bank werde schon bald einen Vermögensverwalter in den USA kaufen.

MAN - die DAX-Aktie des Tages

Nach der Vorlage seiner Konzernzahlen führte der Münchener Maschinen- und Anlagenbauer MAN die Liste der Gewinner im DAX an. Der Titel verteuerte sich um 3,54 Prozent auf 29,85 Euro. Die Aktie von KarstadtQuelle drehte nach Anfangsgewinnen im Handelsverlauf ins Minus und schloss sehr schwach. Das Papier fiel um 5,97 Prozent auf 36,20 Euro. Der Konzern hatte am Vormittag seine Zahlen für die ersten neun Monate 2000 vorgelegt und Umstrukturierungspläne angekündigt.

Der Euro stand unter Druck. Er notierte am Devisenmarkt zeitweise unter der Marke von 85 US-Cent. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt bei 0,8536 US-Dollar gehandelt. Der Dollar kostete 2,2919 DM. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs des Euro auf 0,8496 US-Dollar fest. Damit kostete der Dollar 2,3021 DM.

Der Rentenmarkt gab leicht nach. Der Bund-Future zehnjähriger Staatsanleihen verlor zuletzt 0,1 Prozent auf 105,51 Punkte. Der Rentenindex REX büßte ebenfalls 0,1 Prozent auf 110,22 Zähler ein. Die Deutsche Bundesbank stellte die Umlaufrendite am Mittag mit 5,23 Prozent unverändert fest.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort