Weltweit ehrgeizigstes Flugzeugprojekt Das Superflugzeug Airbus A380

Hamburg (dpa). Der neue Super-Airbus A380 (früher: A3XX) soll Boeings Monopol im Bereich übergroßer Passagierflugzeuge brechen. Mit Programmkosten von 12,1 Milliarden Euro (23,7 Mrd DM) gilt er als weltweit ehrgeizigstes Flugzeugprojekt. Bei Stückpreisen zwischen 250 und 290 Millionen Euro soll die dreistöckige Maschine (zwei Passagier- und eine Frachtetage) zunächst in vier Varianten angeboten werden, darunter einer Frachtversion.

Die Betriebskosten des Basismodells, das im Sommer 2004 in Toulouse zum Erstflug starten soll, liegen laut Airbus pro Sitz um 17 Prozent unter dem jüngsten und längsten Konkurrenzmodell von Boeing, dem 747-400; es bietet sowohl mehr Sitze (555) wie auch mehr Reichweite (14 400 Kilometer) und kann außerdem 30 Tonnen Fracht transportieren. Gute Marktchancen werden der Frachtversion A380F eingeräumt. Sie soll von 2006 an 150 Tonnen 10 630 Kilometer weit transportieren können.

Beim Bau kommen neue Technologien zum Einsatz, darunter das Schweißen mit Laserstrahl oder der aus mehreren Aluminium- und Glasfaserschichten bestehende Verbundstoff Glare. Allein in Deutschland soll die A380 eine direkte Beschäftigungswirkung von 15 000 Arbeitsplätzen haben, davon 4000 neue Stellen in Hamburg (inklusive Zulieferern).

Die A380 wird mit 73 Metern Länge äußerlich kaum größer sein als das Konkurrenzmodell 747-400. Auch die längere Version A380 Stretch wird mit 79,4 Meter unter der Marke von 80 Metern bleiben und somit auf jedem größeren Flugplatz problemlos starten und landen können. Sie soll bis zu 656 Passagiere 14 200 Kilometer weit befördern.

Im Gespräch ist auch die verkürzte Basis-Variante A380 mit 480 Sitzen. Das Abfluggewicht der A380 von 550 Tonnen wird auf einem Fahrwerk ruhen, das allein mit einem Eigengewicht von 20 Tonnen dem Gewicht eines 50 Plätze fassenden Flugzeugs entspricht. Die Spannweite wird bei 79,80 Metern liegen. Die achtprozentige Projekt- Beteiligung der italienischen Finmeccanica ist geplant. Den weltweiten Bedarf schätzt Airbus auf 1 500 Flugzeuge bis 2020, die Hälfte dieses Marktes wollen die Europäer für sich erobern.

(RPO Archiv)
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