Das sagt das Ausland zum Gipfel

Kritik richtet sich gegen die Randalierer, auch die Kanzlerin muss einstecken.

"Der Gipfel von Hamburg schließt mit einem Debakel für die deutschen Polizeikräfte, die es nicht geschafft haben, Sicherheit auf der Straße zu gewährleisten. Das könnte sich in ein politisches Problem für Angela Merkel verwandeln."

Corriere della Sera (Italien)

"Das Herz Hamburgs ist die Geisel des Terrors. Zwischen den Vierteln Sternschanze, Altona und St. Pauli brandschatzen Tausende G 20-Gegner die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Es gibt keine dominierende politische Idee, keine gemeinsamen Ziele, keine historische Ideologie, kein rechts und kein links."

La Repubblica (Italien)

"Demonstrationsfreiheit ist ein wichtiges Recht, das es zu schützen gilt, in Hamburg jedoch schwer missbraucht wurde. Ein harter Kern von Demonstranten, selbst ernannte Autonome, ist der Ansicht, dass die Anwendung von Gewalt nicht allein dem Staat vorbehalten ist. Sie meinen mit anderen Worten, sie hätten das Recht, um sich zu schlagen und das Eigentum anderer zu zerstören. Pardon, aber wenn alle Interessengruppen ihre Standpunkte mit Gewalt geltend machen, dann ist dies das Ende sowohl der Demokratie als auch des Rechtsstaats."

De Telegraaf (Niederlande)

"Auch die Kritik der Demonstranten am angeblich diktatorischen Vorgehen zielt ins Leere. Bisher galt an G 20-Gipfeln das Konsensprinzip, also eben nicht das Recht des Stärkeren."

Neue Zürcher Zeitung (Schweiz)

"Für viele ist Merkel de facto zur Präsidentin Europas und zur globalen Bannerträgerin fortschrittlicher Politik geworden. Das ist eine schwere Bürde. Aber irgendwie ist das auch einfältig. Merkel selbst weist die Rolle der Retterin klugerweise von sich."

The Observer (Großbritannien)

"Der US-Präsident hat sich mit seiner Entscheidung für den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von seinen Amtskollegen abgewendet. Angela Merkel wird von einigen als die wahre Führerin der freien Welt gepriesen. Das ist nicht ernstzunehmen."

Times (Großbritannien)

"Die Spannungen der vergangenen Monate zwischen Moskau und Washington hatten Herrn Macron die Gelegenheit gegeben, als möglicher Mittelsmann und Vermittler aufzutreten, während Frau Merkels Beziehungen mit Herrn Putin und Herrn Trump schwieriger wurden."

Le Monde (Frankreich)

(RP)
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