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Möllemann präsentiert nächste Woche neues Buch Das große Schweigen des Jürgen W.

Düsseldorf (rpo). Ob er denn nun eine eigene Partei gründen will oder doch nicht, darüber schweigt sich Jürgen W. Möllemann beharrlich aus. Lieber verweist er bei solchen Fragen auf den Donnerstag kommender Woche. Da will er nämlich sein neues Buch vorstellen. Und da gibt es dann vielleicht auch etwas über seine Zukunftspläne zu hören.

"Zu Spekulationen über mein Buch und meine politischen Absichten äußere ich mich vorher nicht", erklärte Möllemann in Düsseldorf.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte am Mittwochabend vorab berichtet, Möllemann bereite die Gründung einer neuen Partei vor und erwäge, mit ihr bei der Landtagswahl in Bayern im September anzutreten. Das Projekt solle an die Idee der "Strategie 18" anknüpfen.

Die Zeitung berichtet weiter, dass der ehemalige stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende, frühere nordrhein-westfälische Landeschef und Exvorsitzende der Landtagsfraktion in Düsseldorf in seinem Buch mit seiner Partei abrechnen wolle. Er rufe ihr darin "FDP ade" zu, wolle sich aber in dem gegen ihn vom Parteivorstand angestrengten Ausschlussverfahren durchsetzen. Selbst für den Fall seines Austritts aus der FDP beabsichtige Möllemann, sich gegen die Vorwürfe zu wehren, er habe mit der Finanzierung und dem Inhalt des umstrittenen Flugblatts vor der Bundestagswahl Satzung und innere Ordnung der FDP verletzt sowie eigenmächtig deren "Achse" verschoben, heißt es in dem Bericht.

Möllemann greift nach dem Bericht der "FAZ" in seinem Buch vor allem die FDP-Ehrenvorsitzenden Hans-Dietrich Genscher und Otto Graf Lambsdorff scharf an. Er wirft ihnen unter anderem vor, die von ihm erfundene "Strategie 18" hintertrieben zu haben, weil sie die FDP nicht als Volkspartei sähen und zur "alten" elitären FDP hätten zurückkehren wollen.

Der frühere FDP-Chef und Bundesaußenminister Klaus Kinkel sei verantwortlich dafür, die deutsch-arabischen Beziehungen auf einen Tiefpunkt gebracht zu haben. Möllemann sieht nach dem Zeitungsbericht einen Grund für diese Haltung darin, dass der Schwiegersohn Kinkels Israeli und Offizier des Geheimdienstes Mossad sei. Und auch den gegenwärtigen FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle sehe Möllemann als mögliches Objekt von Pressionen des israelischen Geheimdienstes.

Unterdessen läuft die Werbestrategie Möllemanns für sein nach dem erzwungenen Rücktritt von allen Parteiämtern angekündigtes Buch "Klartext. Für Deutschland". Am kommenden Mittwoch will er in der ARD-Talkshow "Gabi Bauer" über das Buch reden. Am Donnerstag folgt die offizielle Vorstellung mit einer Pressekonferenz in München und zugleich ein Vorabdruck im "Stern". Und für Freitag ist der Auftritt Möllemanns in der NDR-Talkshow angekündigt.

Der Mainzer Parteienforscher Jürgen Falter hält eine Möllemann-Partei nicht für chancenlos. Mit einer neuen, rechtspopulistischen Partei könne Möllemann die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, sagte Falter der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Das ungebundene Wählerpotenzial rechts der Mitte liege bei bis zu 20 Prozent.

Am ehesten würde die Partei der SPD schaden. Dies hätten die regionalen Erfolge von Republikanern, DVU und Schill-Partei gezeigt. "Eine Möllemann-Partei wäre attraktiv für Modernisierungs- und Globalisierungsverlierer, die sich von den großen Parteien nicht mehr richtig vertreten fühlen", sagte der Parteienforscher der Zeitung.

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