Das brutale Spiel des IS

Das erste Opfer eines Krieges ist die Wahrheit. Das hat sich beim Kampf gegen die Terrormilizen des "Islamischen Staates" (IS) wieder bestätigt. Wochenlang war von Erfolgen gegen den IS die Rede. Angeblich stand die Mördertruppe kurz vor der Auflösung. Jetzt erobern die gut organisierten Killer zwei strategisch wichtige Orte im Irak und in Syrien, darunter die Oasenstadt Palmyra, die zum antiken Weltkulturerbe zählt.

Der IS, der in seiner militärischen Führung aus gut geschulten Kadern der alten Baath-Partei des Saddam Hussein besteht, nutzt geschickt die verworrene Machtlage im Nahen und Mittleren Orient. Er schockt den Westen mit blutrünstig inszenierten Morden und der Vernichtung unersetzlichen Kulturguts. Zugleich stilisiert er sich zum wahren Vertreter des kämpferischen Islam.

Um der Barbarei des IS Einhalt zu gebieten, muss der Westen den Nahen Osten als zentralen Krisenherd erkennen und entsprechend handeln. Mit den Erfolgen des IS hat der islamistische Terror wieder eine Zentrale. Und die ist gefährlich für die Welt.

(RP)
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