Früherer Schirmherrschaft für Rechtskonservative CSU-Generalsekretär Goppel unter Druck

München (rpo). CSU-Generalsekretär Thomas Goppel ist wegen seiner früheren Schirmherrschaft für einen rechtskonservativen Verband unter Druck geraten. Der Geschäftsführer des fraglichen Vereins sei in den sechziger Jahren Mitglied der NPD gewesen.

Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe. Der bayerische CSU-Landtagsfraktionschef Alois Glück nahm Goppel in Schutz.

"Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, Thomas Goppel eine inhaltliche Nähe zu Rechtsaußen zu unterstellen", sagte Glück der dpa. Der Generalsekretär genieße das volle Vertrauen und die volle Unterstützung sowohl der CSU-Landtagsfraktion wie auch seines oberbayerischen CSU-Bezirksverbands.

Nach dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hatte Goppel in seiner Zeit als bayerischer Umweltminister die Schirmherrschaft für eine Zeitschrift des rechtskonservativen "Verbands für Publizistik und Jugendbildung Epoche e.V." im oberbayerischen Bad Reichenhall übernommen.

Unter Goppels Patronat sei in den vergangenen Jahren durch Werberkolonnen eine siebenstellige Summe für den Verein gesammelt worden.

Dieses Projekt habe viel Geld vom Not leidenden CSU-Parteiorgan "Bayernkurier" abgezogen, für das Goppel seit seiner Berufung zum Generalsekretär der CSU Anfang 1999 verantwortlich ist.

Mitte 2001 wurde die Schirmherrschaft nach Angaben von Epoche- Geschäftsführer Karl Ludwig Bayer beendet. Seine eigene NPD- Mitgliedschaft liege mehr als 30 Jahre zurück, er habe sich klar davon distanziert, sagte Bayer auf Anfrage. "Wir sind erzkonservativ, aber nicht rechtskonservativ." Auch Glück sagte, die Arbeit des Verbands liege "völlig innerhalb des demokratisch-konservativen Spektrums".

(RPO Archiv)
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