Von der Einsatzarmee zurück zur Landesverteidigung Die Bundeswehr – Armee der Zeitenwende
Berlin · Mehr als zwei Jahrzehnte galt die Bundeswehr als Truppe im Einsatz. Doch nun haben sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges die Prioritäten verschoben – weg vom Einsatz, hin zur Landesverteidigung

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht beim Besuch an der Nato-Ostflanke in der Slowakei. Künftig wird die eigene Landesverteidigung stärker gefragt sein
Foto: dpa/Kay NietfeldDer Major spricht Klartext. Der Mann ist Fallschirmjäger, mit seiner Kompanie eigentlich in Bad Reichenhall stationiert. Aber seit einer Woche ist er mit gut 220 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Mission an der Nato-Ostflanke in der Slowakei. Gerade noch hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei Minusgraden gesagt, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe auch der Nato gezeigt, „wie wichtig es ist, jeden Zentimeter des Bündnisgebietes zu verteidigen“. Major Marcel Z. denkt an Zuhause, an ein dort womöglich zu lange für selbstverständlich gehaltenes Sicherheitsgefühl. Deutschland sei vielleicht „etwas friedensverwöhnt“. Als Armee müsse sich die Truppe wieder damit auseinandersetzen, „nicht nur zu kämpfen, sondern auch zu sterben“. Das sind harte Worte. Aber der Major ist Berufssoldat. Er kennt folglich auch das Berufsrisiko.