Chaos vorm Urlaub

Ein Fluglotsenstreik zur Hauptreisezeit – das ist der Alptraum für Flughäfen, Airlines, Reiseveranstalter und die Reisenden selbst. Die Gewerkschaft GdF bekleckert sich durch die Verunsicherung vieler Urlauber nicht mit Ruhm. Doch Kritik ist auch am Arbeitgeber, also der Flugsicherung, angebracht: Dass sie zunächst den Streik per einstweiliger Verfügung stoppen will, verschärft die Unsicherheit unnötig. Denn so mancher Reisende wird sich fragen, ob bei einer ablehnenden Haltung der Richter der Urlaubsauftakt gefährdet sein könnte. Dabei hätte die Flugsicherung den Streik mit einem Handstreich vom Tisch wischen können: mit der Anrufung der Schlichtung. Die dann herrschende Friedenspflicht würde den Konflikt zumindest um ein paar Wochen in die Zukunft verschieben – also in die Zeit nach der größten Reisewelle. Es dürfte wohl nicht im Interesse der Flugsicherung sein, dass ausgerechnet zur Ferienzeit für sechs Stunden alle Flieger am Boden bleiben und damit Chaos im europäischen Luftraum ausbricht.

Beide Seiten hätten besser daran getan, schon vor der Eskalation eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Das hätte zumindest dem einen oder anderen Urlaubsbedürftigen unnötigen Stress vor der wohlverdienten Reise erspart.

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(RP)
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