Düsseldorf CDU warnt vor Erdgasförderung in NRW

Düsseldorf · Angesichts wachsender Proteste gegen Erdgas-Probebohrungen in NRW sorgt sich die CDU im Landtag um den Umweltschutz. "Die Sorgen der Bevölkerung sind mit Blick auf die potenziellen Gefahren für das Grundwasser ernst zu nehmen", argumentiert die CDU-Fraktion in einem Antrag, der die Umweltschutz-Hürden für die Förderung des Rohstoffs in Nordrhein-Westfalen höher legen will.

Der US-Ölkonzern Exxon will in NRW einen dreistelligen Millionenbetrag für die Suche nach Erdgas ausgeben. Mit einem geschätzten Vorkommen von 2100 Milliarden Kubikmetern Gas könnten im NRW-Gestein die zweitgrößten Erdgasvorkommen Europas schlummern. Problem: Das Gas ist in Kohleflözen oder Tonschichten gebunden. Um es zu fördern, werden teilweise giftige und krebserregende Chemikalien mit hohem Druck in die Tiefe gepresst, um das Gestein aufzubrechen und das Gas freizusetzen. Dabei kam es in den USA bereits zu Grund- und Leitungswasser-Verunreinigungen.

Auch FDP-Wirtschaftsexperte Dietmar Brockes forderte von den beteiligten Firmen "mehr Transparenz". Thomas Eiskirch (SPD) stimmte der Forderung nach größter Sorgfalt zu, wunderte sich aber über die ausgeprägte Umweltliebe von CDU und FDP: "Ihre Reden lege ich mir für die nächste industriepolitische Debatte auf Wiedervorlage", sagte er. Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger (SPD) und Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) versprachen, "keinerlei Kompromisse" beim Grundwasserschutz einzugehen.

(RP)
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