Kiel CDU-Politiker Boetticher will weg aus Deutschland

Kiel · Der zurückgetretene CDU-Landeschef von Schleswig-Holstein, Christian von Boetticher, hat eine öffentliche "Hinrichtung" seiner Person beklagt. In Interviews verglich er seine Situation mit der Serienrolle des "Dr. Kimble" auf der Flucht. In der Fernsehserie aus den sechziger Jahren wird ein Mediziner zu Unrecht des Mordes an seiner Frau verdächtigt.

Der 40 Jahre alte Boetticher hatte über das Internet-Netzwerk Facebook eine 16-Jährige aus dem Düsseldorfer Umland kennengelernt. Beide begannen im März 2010 eine mehrmonatige Beziehung, die von Boetticher beendete, als klar war, dass er Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 6. Mai 2012 werden würde.

Die Mutter des Mädchens soll damals Boetticher auch via Facebook aufgefordert haben, dass er die Affäre nicht wiederaufnehmen solle. Daran hielt sich der CDU-Politiker. Die Jugendliche hat ihren Facebook-Eintrag inzwischen geändert, um nicht mehr so leicht auffindbar zu sein.

Boetticher will nun die Politik verlassen. Er könne sich die Wiederaufnahme seiner Anwaltstätigkeit, aber auch einen USA-Aufenthalt vorstellen, erklärte er. Von Parteifreunden ("Pharisäer") fühlt sich Boetticher gemobbt, von seinem politischen Ziehvater, Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU), alleingelassen: "Der hat leider den Eindruck erweckt, ich sei ein politischer Autist."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort