Berlin CDU lobt Stefan Raab als "gute und wichtige Stimme"

Berlin · Dass der Kölner Metzgerssohn Stefan Raab auch als Moderator des TV-Duells für deftige Sprachbilder gut sein würde, war zu erwarten: "Das ist doch keine Haltung zu sagen, ich will nur gestalten, wenn ich auch King of Kotelett bin", kommentierte er Steinbrücks Weigerung, als Vizekanzler einer großen Koalition zur Verfügung zu stehen. Raabs Frage, wen er denn eigentlich wählen müsse, wenn er aber genau das wolle, war klar einer der wenigen Höhepunkte des Duells.

Dafür gab es prompt Lob vom CDU-Generalsekretär: "Er war eine gute und wichtige Stimme in dem Quartett", sagte Hermann Gröhe. Tatsächlich schlug sich Raab weit besser, als Kritiker des häufig lautsprecherischen Entertainers dies von ihm erwartet hatten, und hängte in der Moderation zumindest Peter Kloeppel (RTL) und Anne Will (ARD) klar ab. Gleichzeitig gelang es Raab aber nicht, dass stark ritualisierte Format des TV-Duells zu prägen oder gar zu durchbrechen.

Raab brachte lediglich etwas Farbe und Emotion in die Runde – auch wenn er sich an der Bundeskanzlerin vergeblich abmühte. Er unterbrach sie, stellte Zwischenfragen und leitete ihre klare Ablehnung einer Maut für deutsche Autofahrer ein – doch diese Antwort gab Merkel absichtlich nicht ihm. Klassische Raab-Zuschauer dürften von seinem letztlich recht braven Auftritt trotz betonter Lässigkeit (Hand in der Hosentasche, offenes blaues Hemd statt Krawatte) eher enttäuscht gewesen sein.

(tüc)
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