SPD denkt an Novellierung CDU gegen Verlängerung der Grundschulzeit

Düsseldorf (rpo). Die CDU warnt die nordrhein-westfälische Landesregierung vor einer Verlängerung der Grundschulzeit.

Ein solcher Schritt wäre eine völlig falsche Reaktion auf das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler beim internationalen Vergleichstest "Pisa", sagte CDU-Generalsekretär Herbert Reul am Mittwoch. Er reagierte damit auf Äußerungen von Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD). Clement hatte gesagt, in Deutschland werde offenbar zu früh über die weitere Schullaufbahn entschieden.

Reul reagierte mit seiner Kritik auf Äußerungen von Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD). Der Regierungschef hatte gesagt, es sei "offensichtlich nicht erfolgreich" schon nach dem vierten Schuljahr über die weitere Schullaufbahn zu entscheiden. Auch seien die Differenzierungsmöglichkeiten im deutschen Schulsystem "nicht der Weisheit letzter Schluss". SPD-Fraktionschef Edgar Moron hatte die sechsjährige Grundschule als eine mögliche Reaktion auf "Pisa" bezeichnet. "Clement bleibt auf dem Irrweg der Einheitsschule", warf Reul dem Ministerpräsidenten vor.

An den Grundschulen müssten die Leistungsanforderungen heraufgesetzt werden, forderte Reul. Die dort verfolgte "Kuschelpädagogik" sei falsch. "Wir schulen zu spät ein, wir erteilen zu wenig ernsthaften Unterricht, wir scheuen die Bewertung", betonte der CDU-Politiker. Auch die von Bildungsministerin Gabriele Behler (SPD) geplante Abschaffung des Lehramts für Grundschulen sei ein Fehler. Behler plane einen "Einheitslehrer für Grund- Haupt und Realschulen", warf Reul der Ministerin vor.

Auch in den Kindergärten muss sich nach Ansicht der CDU viel ändern. Sie seien zu lange als "bildungsfreie Zonen" verstanden worden, sagte Reul. "Kindergärten müsse stärker als Bildungseinrichtung genutzt werden." Um diesen gesetzlichen Auftrag erfüllen zu können, müssten die Erzieherinnen aber anders ausgebildet werden.

(RPO Archiv)
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