Düsseldorf CDU: Eltern von Komatrinkern sollen 100 Euro zahlen

Düsseldorf · Angesichts der alarmierend hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen, die bis zur Besinnungslosigkeit trinken ("Komatrinker"), werden die Rufe nach härteren Maßnahmen laut. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn, forderte im Gespräch mit unserer Zeitung eine stärkere finanzielle Beteiligung der Eltern: "Die stark steigende Zahl jugendlicher Komatrinker, die in deutschen Krankenhäusern eingeliefert werden, ist nicht hinnehmbar." Dadurch werde unnötig Personal und Geld im Gesundheitswesen gebunden, so der CDU-Politiker. "Man sollte die Eltern pauschal mit 100 Euro an den Behandlungskosten beteiligen, um sie an ihre Verantwortung zu erinnern." Nach Spahns Vorstellungen könnte dieser Betrag direkt an die Krankenkassen gezahlt werden.

Einer Studie der DAK zufolge ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren, die wegen Alkoholvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden mussten, in NRW gestiegen. 2011 kamen 6548 Jugendliche nach Alkoholmissbrauch in eine Klinik – 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als doppelt so viele wie 2003. Statistisch gesehen kommen in NRW auf 100 000 Jugendliche durchschnittlich 327 Jungen und Mädchen, die wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden mussten. Im Ländervergleich liegt NRW leicht über dem Bundesdurchschnitt, der 325 beträgt.

(RP)
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