Düsseldorf CDU-Chef Laschet gibt nach Notenaffäre Dozenten-Job ab

Düsseldorf · Unstimmigkeiten bei der Vergabe von Klausurnoten an der RWTH Aachen setzen den Partei- und Fraktionschef der NRW-CDU, Armin Laschet, unter Druck. Nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" gibt Laschet als Konsequenz seine Lehrtätigkeit an der Exzellenz-Uni auf.

Es geht um eine Klausur, die Masterstudenten im Europastudiengang im Anschluss an ein von Laschet angebotenes Berlin-Seminar geschrieben haben. Die vom CDU-Chef korrigierten Arbeiten sollen auf dem Postweg zurück zur RWTH verloren gegangen sein. Laschet hat daraufhin auf Grundlage "von Notizen" aus dem Seminar und der Klausur neue Noten vergeben. Das fiel auf, als Noten fehlten und Studenten eine Klausurbewertung erhielten, die an der Prüfung gar nicht teilgenommen hatten.

Laschet sprach von einem mit der Uni "abgestimmten Vorgehen". Die Dekanin der Philosophischen Fakultät, Christine Roll, räumte dagegen ein: Laschet habe "noch vor der Rücksprache mit dem Prüfungsausschuss aufgrund seiner Notizen eine nachträgliche Bewertung" vorgenommen.

Laschet selbst erklärte nun, eine größere Sorgfalt wäre "möglich und angemessen gewesen, auch und gerade meinerseits als verantwortlicher Lehrbeauftragter". Er werde seine Lehrtätigkeit in Aachen nun beenden. Diesen Schritt halte er "angesichts dieses misslichen Vorgangs" für erforderlich.

(RP)
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