Kanadischer Ministerpräsident in Washington Bush empfängt Chretien als ersten Staatsgast

Washington (AP). In betont freundlicher Atmosphäre hat der neue US-Präsident George W. Bush als ersten ausländischen Staatsgast den kanadischen Ministerpräsidenten Jean Chretien empfangen.

Themen des Treffens am Montag in Washington waren der bilaterale Handel, die geplante US-Raketenabwehr, die Vorbereitung des Amerika-Gipfels im April in Quebec sowie die Pläne Bushs, die Ölförderung in einem Naturschutzgebiet in Alaska zuzulassen.

Zunächst trafen sich beide Politiker im Weißen Haus zu einem halbstündigen Gespräch und anschließend zu einem Abendessen. Bush nannte Kanada den nahe stehendsten Freund der USA. Chretien sagte, er fühle sich wie ein Cousin, der zu Besuch kommt.

Das Treffen zwischen beiden Politikern war arrangiert worden, nachdem Bush nicht Kanada, sondern Mexiko als Ziel seiner ersten Auslandsreise genannt hatte. Bush sagte, die Kanadier seien alte Freunde der USA, Mexiko sei auch ein wichtiges Land. Ihm gehe es um freundliche Beziehungen in der Hemisphäre. Er lud Chretien zum Angeln auf seine Ranch in Texas ein.

Chretien hat sich vor dem Treffen zur Nationalen Raketenabwehr nicht geäußert. Die mögliche Ausweitung der Ölförderung in Alaska stößt in Kanada jedoch auf Kritik. Chretien hatte ein besonders herzliches Verhältnis zu Bushs demokratischem Vorgänger Bill Clinton. Es gilt als offenes Geheimnis, dass der Kanadier lieber den Demokraten Al Gore als Sieger der US-Präsidentenwahl gesehen hätte.

(RPO Archiv)
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