Billigung vor Verabschiedung der Irak-Resolution Bush billigt wohl Irak-Angriffspläne

Washington (rpo). US-Präsident George W. Bush hat nach US- Medienberichten einen Irak-Angriffsplan gebilligt. Er tat dies bereits vor der Verabschiedung der Irak-Resolution durch die UN vom Freitag.

Danach ist im Fall einer Kriegsentscheidung ein "rollender" Einsatz von bis zu 250 000 Soldaten vorgesehen. Ziel sei es, möglichst rasch strategisch wichtige Orte einzunehmen, Bagdad zu umzingeln und die Führung um Präsident Saddam Hussein zu isolieren.

Außenminister Colin Powell lehnte es in Fernsehinterviews ab, sich zu den Plänen zu äußern. Es bestehe aber kein Zweifel daran, dass das US-Militär seine Aufgabe erfüllen würde, wenn es zu einem Krieg käme. "Das Ergebnis wäre klar: Das Regime würde zerstört", sagte der Minister in einer Talk-Show des Senders CBS. Vor diesem Hintergrund täten die irakischen Topmilitärs gut daran, sich rechtzeitig von Präsident Saddam Hussein loszusagen.

Den Zeitungsberichten zufolge sollen im Angriffsfall einzelne Gebiete im Norden, Westen und Süden des Irak in einer Blitzoffensive besetzt und als Ausgangsbasen für weitergehende Militäraktionen ausgebaut werden. Bei der Ausarbeitung des Plans habe man auf die Erfahrungen aus dem Afghanistan-Einsatz zurückgegriffen. So sollten bereits frühzeitig Spezialeinheiten in den Irak eindringen, um Ziele für reguläre Truppen auszumachen. Außerdem solle versucht werden, irakische Wissenschaftler und örtliche Militärs durch "Anreize" dazu zu bewegen, Lagerstätten von Massenvernichtungswaffen preiszugeben.

Die Luftangriffe, mit denen ein möglicher Militärschlag gegen den Irak beginnen soll, seien zeitlich kürzer angelegt als beim Golf- Krieg 1991. Außerdem werde es keine klare Trennung zwischen den Angriffsphasen aus der Luft und am Boden geben.

(RPO Archiv)
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