Jagdgeschwader stellt auf Eurofighter um Bundeswehr überlässt Polen 23 MIG-29

Berlin (rpo). Polen erhält von der Bundeswehr den kompletten Bestand an MIG-29-Fliegern, und zwar unentgeltlich. Das deutsche Jagdgeschwader, das die Flugzeuge bisher geflogen hat, stellt auf den neuen Eurofighter um.

Bei den MIG-29 handelt es sich um leichte Frontjagdmaschinen sowjetischen Typs. Ein entsprechender Vertrag ist am Dienstag in Berlin in Anwesenheit von Bundesverteidigungsminister Peter Struck und seines polnischen Amtskollegen Jerzy Andrzej Szmajdzinski unterzeichnet worden.

Nach Auskunft eines Sprechers der Verteidigungsministeriums werden die Maschinen unentgeltlich abgegeben. Mit der Lieferung an Polen, die im September erfolgen solle, werde der polnische Bedarf an NATO-kompatiblen Waffensystemen zur Luftverteidigung kurzfristig gedeckt werden können, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Die von der früheren Nationalen Volksarmee der DDR übernommenen MIG-29 erreichen die 2,35-fache Schallgeschwindigkeit. Sie sind damit schneller als es der Eurofighter mit Mach 2,2 sein wird. Zur Wartung und Instandhaltung ist eigens ein deutsch-russisches Gemeinschaftsunternehmen gegründet worden.

Geflogen werden die MIG-29 derzeit vom Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" in Laage. Dessen Piloten sollen für den Flug mit Eurofightern in Manching geschult werden. Dort soll der Bundeswehr am kommenden Montag die erste Maschine dieses neuen Jagdflugzeugs offiziell übergeben werden. Im Herbst soll die Eurofighter-Ausbildung direkt in Laage beginnen.

Im vergangen Jahr hatte die Bundeswehr bereits 128 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 sowie 180 weitere gepanzerte und ungepanzerte Fahrzeuge an den neuen NATO-Partner Polen abgegeben. Als Folge der Umorientierung von der Landesverteidigung auf Auslandseinsätze will die Bundeswehr ihren derzeitigen Bestand von rund 800 schweren Panzern erheblich reduzieren.

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