Brüssel/London Brexit-Unterhändler: Briten müssen Schulden begleichen

Brüssel/London · Die Europäische Union will in zwei Phasen mit Großbritannien über den Ausstieg aus der EU verhandeln. Zunächst müsse das Land seine finanziellen Verpflichtungen gegenüber der EU erfüllen, dann könnten die Gespräche über die zukünftigen Beziehungen mit den europäischen Partnern beginnen, erklärte gestern der zuständige Unterhändler der EU, Michel Barnier. Die EU sei auf den Fall vorbereitet, dass kein Brexit-Abkommen zustande komme.

Die Rechnung für Großbritannien sei keine Strafe, sagte Barnier. Das EU-Budget für die nächsten Jahre sei gemeinsam mit Großbritannien entschieden worden, das Land solle seinen vereinbarten Beitrag also auch leisten. "Wir haben diese Programme gemeinsam entschieden", sagte Barnier. "Verpflichtungen wurden übernommen, und sie müssen eingehalten werden."

Unterdessen beschuldigte die britische Premierministerin Theresa May europäische Politiker und EU-Beamte, mit Drohungen Einfluss auf die britische Parlamentswahl nehmen zu wollen. "Wir möchten eine tiefe Partnerschaft mit der EU", sagte May. Falls die Brexit-Verhandlungen falsch liefen, sei mit "ernsten Konsequenzen" für Großbritannien zu rechnen. Im Vereinigten Königreich wird am 8. Juni vorzeitig ein neues Parlament gewählt.

(ap)
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