Boris Pistorius und die Angst vor Krieg im Indo-Pazifik Sturm über den Weltmeeren

SINGAPUR · Boris Pistorius reist acht Tage durch eine andere Weltregion nach Singapur, Indonesien und Indien. Der deutsche Verteidgungsminister nutzt die Bühne des Shangri-La-Dialogs in Singapur, der wichtigsten Sicherheitskonferenz der Region Asien-Pazifik, um für europäische Interessen und um neue Partner rund um den Globus zu werben. Sollten die USA in einen Krieg mit China wegen Taiwan geraten, wären die Kräfte der westlichen Weltmacht gebunden. Europa muss sich aufstellen

Offene Aussprache: Verteidigungsminister Boris Pistorius mit seinem chinesischen Amtskollegen General Li Shangfu

Offene Aussprache: Verteidigungsminister Boris Pistorius mit seinem chinesischen Amtskollegen General Li Shangfu

Foto: dpa/Britta Pedersen

Der General ist ein harter Hund. 48 Stunden zuvor hat er Taiwan noch mit Eroberung gedroht. Und das Wort „friedlich“ hinzugefügt. Das ist durchtrieben. China strebe eine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan an, aber auch der Einsatz von Gewalt sei nicht ausgeschlossen. Und nun ein Friedensgespräch? Boris Pistorius hat am Rande des Shangri-La-Dialogs in Singapur, der bedeutendsten Sicherheitskonferenz im Indo-Pazifik benannt nach dem Veranstaltungshotel, Privileg und Herausforderung zugleich, sich mit Li Shangfu, chinesischer General im Amt des Verteidigungsministers, austauschen zu dürfen – von Kollege zu Kollege. Li wird später in der Konferenz sagen, in China gebe es eine Stadt mit dem Namen „Shangri-La“, was so viel wie Reinheit und Dankbarkeit bedeute. Nomen est Omen. Guter Ort für Dialog.