Bericht über Stand der Entwaffnung Blix berichtet von "wesentlichen Abrüstungsschritten"

New York (rpo). UN-Chefinspekteur Hans Blix hat Irak "wesentliche Schritte der Abrüstung" bescheinigt. Vor dem Weltsicherheitsrat erstattete Blix am Freitag Bericht über den Stand der Entwaffnungsbemühungen.

UN-Chefinspekteur Hans Blix hat die angelaufene Vernichtung von Al-Samoud-Raketen im Irak als "substanzielle Abrüstung" gewürdigt. Es handele sich dabei tatsächlich um die erste Zerstörung tödlicher Waffen im Irak seit Anfang der 90er Jahre, sagte er am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat.

Blix wies aber zugleich darauf hin, dass Bagdad die Raketenzerstörung am selben Tag ausgesetzt habe. Er hoffe, dies sei nur eine vorübergehende Maßnahme. Bagdad hatte zuvor erklärt, es werde die Vernichtung von Raketen einstellen, wenn ein US-Angriff unmittelbar bevorstehe.

Beim Verbleib von biologischen und chemischen Waffen im Irak gibt es nach den Worten von Chefwaffeninspekteur Hans Blix weiter Unklarheiten. Die Inspektionen in diesem Bereich würden fortgesetzt, sagte Blix bei der Präsentation seines Berichts über den Stand der Abrüstung im Irak am Freitag im Weltsicherheitsrat in New York. Blix zeigte sich optimistisch, dass die Inspekteure feststellen könnten, wie viele seiner B- und C-Waffen der Irak tatsächlich wie gefordert zerstört habe.

Die Suche nach Nuklearwaffen im Irak hat nach den Worten des Direktors der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Mohammed el Baradei, "wichtige Fortschritte" erbracht. El Baradei berichtete dem Weltsicherheitsrat am Freitag, dass es weiterhin "keine Anzeichen für neue nukleare Aktivitäten" gebe. Das hätten auch jüngste Satellitenaufnahmen bestätigt. Darüber hinaus habe er keine Hinweise darauf gefunden, dass der Irak seit 1990 versucht habe, Uran zur Produktion von Atomwaffen zu importieren. d

Zugleich erklärte Blix jedoch, dass es trotz anhaltender verstärkter Zusammenarbeit Bagdads einige Zeit dauern würde, sicherzustellen, dass Irak die internationalen Forderungen erfülle. Es gehe um einen Zeitraum von einigen Monaten. Auch danach sollten die Inspektionen aber anhalten, forderte Blix.

Beide UN-Chefinspekteure wollen in Kürze irakische Wissenschaftler zu Befragungen außerhalb des Iraks bitten. Das kündigten Mohammed el Baradei und Hans Blix am Freitag in ihren jüngsten Irak-Berichten vor dem Weltsicherheitsrat am Freitag an. Blix sagte, dass seine Inspekteure inzwischen zehn Forscher befragen konnten, ohne dass diese Tonbandaufnahmen von dem Gespräch aufnahmen, sieben davon in der vergangenen Woche.

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