Münster Bischöfe wählen Marx zum Vorsitzenden

Münster · Der Münchner Kardinal erreichte erst im vierten Wahlgang die nötigen Stimmen.

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, ist gestern in Münster für sechs Jahre zum neuen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. In den beiden ersten Wahlgängen, in denen jeweils eine Zweidrittel- Mehrheit erforderlich war, schaffte es der 60 Jahre alte Marx zunächst nicht. Auch im dritten Wahlgang, in dem die absolute Mehrheit der gestern 63 stimmberechtigten Bischöfe genügte, gab es noch mehrere aussichtsreiche Anwärter auf die Nachfolge von Alt-Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg). Erst im vierten Wahlgang setzte sich Marx durch.

Die Bischöfe votierten damit für den Einflussreichsten in ihren Reihen, weil Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und einer der engsten Berater von Papst Franziskus Garant für eine herausragende Stellung der deutschen katholischen Kirche im Vatikan ist. Er gibt ihr zugleich zusätzliche Stimme und zusätzlichen Sitz. Das zuvor gegen Marx ins Feld geführte Argument, er sei mit Ämtern in München, Brüssel und Rom überlastet, entkräftete der neue Vorsitzende mit dem Hinweis: "Man muss nicht alles behalten, ich bin kein Sammler und Jäger von Posten."

Er wolle einen Beitrag leisten, den Aufbruch der Kirche durch Franziskus zu verstetigen, sagte Marx. Die Kirche in Deutschland müsse wieder gehört werden und eine starke Stimme bei der Verkündigung der Frohen Botschaft sein. Marx kündigte neue eigene Initiativen an, sagte aber auch, er wolle jetzt nicht nach Art von Politikern ein Zehn-Punkte-Regierungsprogramm abgeben.

(RP)
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