Geiseln befreit Bis zu 85 Muslimrebellen auf Philippinen getötet
Zamboanga (rpo). Nach Armeeangaben sind bei einer Großoffensive des philippinischen Militärs im Süden des Landes am Wochenende bis zu 85 muslimische Rebellen getötet worden.
<P>Zamboanga (rpo). Nach Armeeangaben sind bei einer Großoffensive des philippinischen Militärs im Süden des Landes am Wochenende bis zu 85 muslimische Rebellen getötet worden.
Die Streitkräfte hätten mit schwerer Artillerie und Luftangriffen Stellungen der Moro- Islamischen Befreiungsfront (MILF) in drei Provinzen auf der Insel Mindanao unter Feuer genommen, teilte ein Armeesprecher am Sonntag mit. Er räumte allerdings ein, dass die Opferzahl eine Schätzung sei.
MILF-Sprecher Eid Cabalu bestätigte die Angriffe, bestritt aber Verluste unter den Kämpfern seiner Organisation. Stattdessen hätten Separatisten am Samstag drei Regierungssoldaten getötet.
Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo hatte die Offensive gegen die Rebellen am Samstag befohlen. Zuvor hatte die Regierung die MILF für eine Reihe von Bombenanschlägen und bewaffnete Angriffe auf Ortschaften im Süden des Landes verantwortlich gemacht, bei denen in den vergangenen Wochen fast 100 Menschen getötet und rund 200 verletzt worden waren. Den Separatisten wurde ein Ultimatum bis zum 1. Juni gestellt, um alle Terroraktivitäten zu beenden.
Die MILF ist die größte Gruppe muslimischer Rebellen auf den vorwiegend katholischen Philippinen. Die auf rund 12 000 Mitglieder geschätzte Organisation kämpft seit 1978 für einen eigenen islamischen Staat im Süden der Inselrepublik.
Philippinische Marineinfanterie-Soldaten hatten am Vortag zwei weibliche Geiseln nach rund zehnmonatiger Geiselhaft aus der Hand der islamischer Abu-Sayyaf-Muslimextremisten befreit. Wie ein Militärsprecher mitteilte, gehörten die beiden philippinischen Frauen zu einer Gruppe von sechs Zeugen Jehovas - vier Frauen und zwei Männer -, die im August letzten Jahres auf der südphilippinischen Insel Jolo von Abu Sayyaf entführt worden waren. Die beiden Männer waren später von den Extremisten enthauptet worden. Zwei andere Geiseln konnten im April fliehen.
Die Terroristengruppe ist durch zahlreiche Entführungen von Ausländern, darunter vor drei Jahren die Göttinger Familie Wallert, Morde und Überfälle bekannt geworden. Sie kämpft ebenfalls für eine Eigenständigkeit von Mindanao in den überwiegend christlichen Philippinen.