Berlin Bildungsvergleich: NRW belegt viertletzten Platz

Berlin · Zu wenig Lehrkräfte, zu wenig Absolventen, zu wenig Ausbildungsstellen: NRW belegt in der jährlich von der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft veröffentlichten Studie "Bildungsmonitor" nur den viertletzten Platz unter allen Bundesländern. Erstplatzierter der Rangliste, die seit 2004 jährlich erstellt wird, ist Sachsen vor Thüringen und Baden-Württemberg. Noch schlechter als NRW schneiden das Saarland, Berlin und Schleswig-Holstein ab.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hatte die Bildungspolitik aller Bundesländer mithilfe von 110 Kriterien in 13 Kategorien untersucht. NRW schneidet demnach besonders bei der Betreuung in Schulen und Hochschulen unterdurchschnittlich ab. So hat sich zwischen 2005 und 2010 das Verhältnis von Schülern und Lehrern an den Grundschulen von rechnerisch 21,2 Schüler pro Lehrer auf 18,4 zwar deutlich verbessert. Der Bundesdurchschnitt liegt indes bei nur 17,4. Noch schlechter ist die Situation an den Hochschulen. 2002 kamen rechnerisch 29,5 Studierende auf einen Professor, Dozenten oder Lehrbeauftragten. 2010 waren es zwar nur noch 25, der Bundesdurchschnitt liegt jedoch bei 16. Mit diesem Ergebnis belegt NRW sogar den letzten Platz.

Auf dem vorletzten Platz liegt das Land bei der beruflichen Bildung. 2010 standen für nur 60,8 Prozent der Bevölkerung im Ausbildungsalter Ausbildungsstellen zur Verfügung. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 65,5 Prozent. Auch der Anteil erfolgreicher Absolventen von Berufsfachschulen, Fachoberschulen und Fachschulen betrug in NRW 2010 nur 66,1 Prozent, der schlechteste Wert in Deutschland. Der Bundesschnitt liegt bei 80 Prozent. "In NRW wurde in den vergangenen Jahren zu viel auf dem Rücken der Schüler experimentiert", sagt IW-Forscher Axel Plünnecke.

Eine Bestnote erhält NRW dagegen für die rechtzeitige Einschulung von Grundschülern. Und auch die Zahl der Ausbildungsabbrecher liegt mit 23,8 Prozent unter dem Bundesschnitt von 25,4 Prozent.

(RP)
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