Rom Berlusconis Partei verliert bei Wahlen auch auf Sizilien

Rom · Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat mit seiner Partei bei den Kommunalwahlen nicht nur in großen Städten auf dem Festland verloren, sondern auch auf Sizilien. Auszählungen auf der Insel zeigten gestern, dass die Bürgermeisterwahlen eine Niederlage seiner Kandidaten in Catania, Syrakus, Messina und Ragusa gebracht haben.

Die Siege der Linken auf Sizilien rundeten damit den Erfolg der Demokratischen Partei von Regierungschef Enrico Letta noch ab. Sie gewann in allen wichtigen Städten, vor allem in Rom. "No Silvio, no Party", titelte das zum Medienimperium Berlusconis gehörende Blatt "Il Giornale", "wenn Berlusconi nicht da ist, gewinnt die Linke überall". Berlusconi, Leitfigur der Rechten, hatte nicht viel Wahlkampf gemacht. Die Pro-Berlusconi-Zeitung "Libero" meinte auch, man habe die falschen Kandidaten ausgewählt, und es sei Zeit, die PdL-Partei (Volk der Freiheit) umzukrempeln.

Berlusconi selbst äußerte sich zunächst nicht, seine Partei war in nationalen Umfragen zuletzt stärkste Kraft. Medienberichten zufolge könnte der konservative Ex-Premier erwägen, die Regierungskoalition auf nationaler Ebene mit der Linken aufzukündigen und Neuwahlen etwa im Oktober anzustreben, sollte er in einem seiner Prozesse schuldig gesprochen werden. Großer Verlierer der Kommunalwahl war die Protestbewegung des früheren Komikers Beppe Grillo.

(dpa)
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