Rom Berlusconi will Wirtschaftsminister werden
Rom · Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi (76) hat sich überraschend mit seinem ehemaligen Koalitionspartner Lega Nord verständigt und damit die Aussichten auf eine Rückkehr in die Regierung erhöht. Bislang sagen Umfragen einen Wahlsieg des von Pier Luigi Bersani geführten Mitte-Links-Bündnisses voraus. Es kann bei der Parlamentswahl am 24. und 25. Februar mit bis zu 40 Prozent der Stimmen rechnen. Um die Stimmen des konservativen Lagers wetteifern der amtierende Ministerpräsident Mario Monti (69) und Berlusconi. Der Multimilliardär erzielte hierbei einen Punktsieg.
Nachdem Berlusconis Partei "Volk der Freiheit" (PdL) mit dem Sturz der von der Lega Nord geführten Regionalregierungen im Piemont und in Venetien gedroht hatte, kam ein Pakt zwischen PdL und Lega Nord zustande. Zusammen kommen beide Parteien in Umfragen auf bis zu 25 Prozent. Das könnte genug sein für eine Blockadepolitik und sogar einen Wahlsieg der Linken verhindern. Montis Bündnis "Bürgerwahl – Mit Monti für Italien" liegt bei etwa 15 Prozent. Eine der Bedingungen für den Parteienpakt lautet, dass Berlusconi nicht als Regierungschef kandidiert. "Über den Premier entscheiden wir im Fall eines Sieges", sagte Berlusconi und brachte erneut PdL-Chef Angelino Alfano ins Spiel. Für ihn selbst könne er sich die Rolle des Wirtschaftsministers vorstellen.
