"Flüchtlingspaten Syrien" Berliner Verein rettet Syrer durch Patenschaften

Die mit Abstand meisten Asylanträge in Deutschland werden von Syrern gestellt. Ihre Chancen auf Anerkennung stehen gut. Doch häufig ist es schwierig für die hier lebenden Flüchtlinge, auch ihre vom Krieg bedrohten Familien nach Deutschland zu holen. Um ihnen dabei zu helfen, hat der Berliner Anwalt Ulrich Karpenstein im April den Verein "Flüchtlingspaten Syrien" gegründet. Nach seinen Angaben sei es bisher gelungen, 20 Personen aus Syrien sicher in die Bundesrepublik zu bringen.

Doch das Prinzip, nach dem der Verein vorgeht, ist auch größtes Hindernis für mehr Erfolg. Denn die Einreise wird den Familien nur erlaubt, wenn eine deutsche Privatperson eine Verpflichtungserklärung abgibt, ein Leben lang für den Unterhalt dieser Menschen aufzukommen. "Es kann nicht sein, dass ich für fremde Kinder länger haften muss als für meine eigenen", kritisierte Karpenstein in einem Interview mit dem "Deutschlandfunk". Er warf dem Staat vor, mit solchen Hindernissen das private Engagement auszubremsen. "Wir gehen auf die Behörden zu und fragen, ob man die Verpflichtungserklärungen auf vier, fünf Jahre begrenzen kann", so der Anwalt. Bisher stoße man damit aber auf Ablehnung.

(jd)
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