Schadenssumme auf bis zu 800 Mio. Mark geschätzt Bericht über Betrugsfall bei der Bahn

Berlin (AP). Bei der Deutschen Bahn AG gibt es nach einem Bericht der "Welt" Hinweise auf einen großen Korruptionsfall. Finanz- und Wirtschaftsprüfer hätten grobe Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Ausbau, Modernisierung und Sanierung des früheren DDR-Reichsbahn-Streckennetzes festgestellt, schreibt die Zeitung in ihrer Samstagausgabe.

Die Schadenssumme könne möglicherweise bis zu 800 Millionen Mark betragen. Die Bahn habe das Korruptionsreferat der Frankfurter Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Konzernsprecher Dieter Hünerkoch wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren.

Vor allem bei der Verwertung von ausgebauten Gleisen seien die Abrechnung an vielen Stellen nicht plausibel, berichtet das Blatt weiter. Bei der Überprüfung eines früheren Gleiswerks sei ein Finanzloch von 160 Millionen Mark aufgetaucht, hochgerechnet auf die anderen vier Gleiswerke werde eine Summe von 800 Millionen Mark befürchtet. Die Prüfer der Bahn gingen dem Verdacht nach, dass in großem Stil Schienenmaterial abgezweigt und ins Ausland verschoben worden sei. "Die Verschiebungen geschahen offenbar unter Mitwirkung von leitenden Bahn-Angestellten und Komplizen in Privatfirmen", schreibt "Die Welt".

(RPO Archiv)
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