Schächte sollen mit Kunststoff ausgegossen werden Bergung der Raketen aus der "Kursk" gestoppt

Moskau (rpo). Die russische Marine hat die Bergung der letzten Marschflugkörper aus dem Wrack des Atom-U-Bootes "Kursk" wegen Beschädigungen der Raketenschächte gestoppt. Bislang seien 16 Marschflugkörper des Typs Granit ausgebaut worden, sagte Marinebefehlshaber Wladimir Kurojedow am Sonntag in Moskau.

Sieben Schächte, in denen noch Raketen steckten, seien durch die Explosionen auf der "Kursk" beschädigt. Sie sollten deshalb mit Kunststoff ausgegossen und erst bei der endgültigen Verschrottung geöffnet werden.

Bei den Arbeiten am Wrack in Dock des Marinestützpunktes Rosljakowo wurde am Sonntag die 56. Leiche eines Besatzungsmitgliedes geborgen. Das sagte der Befehlshaber der russischen Nordflotte, Wjatscheslaw Popow. Die "Kursk" war im August 2000 mit 118 Mann an Bord in der Barentssee aus offiziell noch nicht geklärter Ursache gesunken. Im November 2000 hatten Taucher bereits zwölf Leichen gefunden, so dass insgesamt 68 Matrosen geborgen worden sind.

Der russische Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow widerlegte die von der Marineführung vertretene These des Zusammenstoßes mit einem ausländischen U-Boot. "Ich weiß nicht, wer das sagt, aber ich kann Ihnen eindeutig versichern: Wir haben keinerlei derartigen Schluss gezogen", sagte Ustinow am Samstag nach Angaben von Interfax.

"Die Ermittler gehen davon aus, dass das U-Boot durch die zweite Explosion versenkt wurde, die sich 135 Sekunden nach der ersten ereignete", erklärte er. "Und wir glauben, dass die erste Explosion die eines Torpedos war, der dann die Munition im vorderen Teil des Bootes detonieren ließ." Das Wrack der "Kursk" war Anfang Oktober gehoben und in das Dock bei Murmansk gebracht worden. dpa fk xx rb

(RPO Archiv)
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