Vertragsunterzeichnung geplatzt Bergung der "Kursk"-Seeleute verzögert sich

Aberdeen/Moskau (dpa). Die für Freitag geplante Unterzeichnung eines Vertrages zwischen Russland und einer schottischen Tauchfirma über die Bergung der toten Seeleute aus dem gesunkenen Atom-U-Boot "Kursk" ist verschoben worden. Eine Sprecherin der Firma Stolt Offshore in Aberdeen sagte am Freitag, die Verhandlungen mit der russischen Regierung seien noch nicht abgeschlossen.

Bisher habe es noch keine "klare Anweisung" darüber gegeben, ob die Russen lediglich das Wrack der "Kursk", oder auch die "Toten bergen wollen", sagte Fiona Harris von Stolt Offshore. Die Hinterbliebenen der Opfer seien noch unschlüssig, ob sie eine Bergung der vor knapp sechs Wochen gestorbenen Seeleute wollten. Das zuständige Ingenieurbüro Rubin in St. Petersburg hatte zuvor keine Gründe für die Verschiebung genannt.

Rubin hatte die am 12. August mit 118 Mann in der Barentssee gesunkene "Kursk" konstruiert und die Verhandlungen mit der norwegisch-britischen Spezialfirma geführt. In den vergangenen Tagen klagte die russische Seite wiederholt über zu hohe finanzielle Forderungen von Stolt Offshore. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte aber am Dienstag angeordnet, die technisch schwierige Bergung der Leichen solle unbedingt vorgenommen werden.

Nach Angaben von Stolt Offshore kann mit der Arbeit nicht begonnen werden, so lange in Russland die "interne Diskussion" über eine Bergung der Opfer nicht abgeschlossen sei. "Wir können eine klare Anweisung nicht erzwingen", sagte Harris.

Die Bergung soll nach Angaben aus Moskau noch im Oktober erfolgen, bevor die Winterstürme über der polaren Barentssee die Arbeit unmöglich machen. Eine komplette Bergung des Atom-U-Boots ist für nächstes Jahr geplant.

(RPO Archiv)
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